Eigentlich soll sich der Monitor AOC G2778VQ in der Kategorie der Gaming-Spezialisten durchsetzen. Gemessen an der technischen Leistung reicht es aber höchstens für eine Einsteigerposition unter den Multimedia-Allroundern. Zwar erreicht die Signalverarbeitung ein knapp überdurchschnittliches Tempo und unterstützt dadurch die Wiedergabe schneller Bildfolgen. Für ambitioniertes Gaming auf hohem Niveau wird die Arbeitsgeschwindigkeit aber nicht ausreichen. Grafisch anspruchsvolle Nutzer müssen außerdem mit einer vergleichsweise geringen Farbverbindlichkeit und einer unterdurchschnittlichen Bildschärfe zurechtkommen. Ausdauernde Bildschirmarbeiter werden zu guter Letzt auch die ergonomische Flexibilität für die optimale Anpassung an die Arbeitsposition vermissen.

Die klassentypisch magere Ergonomie beschränkt sich auf eine Neigefunktion zwischen +21 und -4 Grad. Neben dem unbeweglichen Standfuß sorgt auch die reduzierte Blickwinkelstabilität für ergonomische Nachteile. Es gehört zu den Schwächen des TN-Displays, Bilder mit gleichbleibend hoher Kontrastschärfe und Farbtreue lediglich in einem horizontalen und vertikalen Bereich von 170, respektive 160 Grad darzustellen. Weicht der Betrachter noch stärker zur Seite oder nach oben ab, muss er mit Einschränkungen der Bildqualität rechnen. Im Gegenzug ermöglicht die TN-Technologie einen schnellen Farbwechsel von Grau zu Grau in nur einer Millisekunde. Zusammen mit einer leicht erhöhten Bildwiederholrate von 75 Hertz und einer adaptiven Koordination mit der Grafikkarte (Adaptive Sync/FreeSync) dürften die technischen Voraussetzungen für mäßig anspruchsvolles Gaming ausreichen. Einen Minuspunkt gibt es für die im Vergleich zur Bildgröße zu knapp gewählten Full-HD-Auflösung.

Der 27-Zoll-Monitor der taiwanischen Marke AOC ist in der ersten Hälfte des Jahres 2016 auf den Markt gekommen und gehört zu den spieletauglichen Modellen mit Einsteigerqualitäten. Die Preisspanne für eine Bestellung im Online-Handel startet bei etwas mehr als 180 Euro und reicht bis knapp über die 200-Euro-Grenze. Gemessen am gebotenen Ausstattungsumfang wirkt die Kalkulation fair. Zum Vergleich: Ein Konkurrent von Iiyama mit gleicher Auflösung, aber einer deutlich höheren Bildwiederholrate von 144 Hertz und einer flexiblen Ergonomie ist für etwas weniger als 300 Euro zu haben. Ein Mitbewerber von BenQ, der zusätzlich eine QHD-Auflösung bietet, kostet ab ungefähr 480 Euro.